Geschichten von Fairebel

Die Milcherzeuger müssen ihre Zukunft in die Hand nehmen

Hinter der Fairebel Milch stehen etwas mehr als 500 Genossenschaftler/Erzeuger. Die meisten in der Wallonie.

Hinter der Fairebel Milch stehen etwas mehr als 500 Genossenschaftler/Erzeuger. Die meisten in der Wallonie. Bart De Koker aus Baardegem war einer der ersten flämischen Landwirte, die der Genossenschaft Faircoop beitraten. Eine an Werten orientierte Entscheidung und eine anspruchsvolle Aufgabe. Der Jungdreißiger Bart De Koker betreibt einen Bauernhof in Baardegem in der Umgebung von Aalst. Sein Betrieb umfasst knappe zehn Hektar, auf denen er Kartoffeln anbaut. Das tut die Familie De Koker bereits seit vier Generationen. „Zwei Drittel der Produktion sind für die Industrie und den Großhandel bestimmt“, erläutert er. „Das verbleibende Drittel vermarkte ich selbst. Meine Kartoffeln sind in der Gegend bekannt und ich habe einen kleinen Laden innerhalb meines Betriebs. Die Kartoffeln machen etwa ein Drittel meines Umsatzes aus.“

Bart De Koker ist außerdem Milcherzeuger. Er besitzt 90 Milchkühe und etwa ebenso viele Kälber, die sie demnächst entwöhnen. 2011 beschloss er, Faircoop beizutreten. „Man hat den Milcherzeugern sehr übel mitgespielt“, betont er. „Es war an der Zeit, dass wir unsere Zukunft in die Hand nahmen. Dafür bot sich Fairebel an. Dafür, Erzeugern wie mir wieder das Heft in die Hand zu geben. Ich habe sofort an dieses großartige Projekt, das sich in der Wallonie entwickelte, geglaubt. Und ich habe mich gefragt: warum nicht auch in Flandern? 2012 wurde ich Genossenschaftler. Als einer der allerersten flämischen Landwirte.“

Eine außergewöhnliche Überzeugung

Bart De Koker hat nie bereut, dass er sein Geld in die Genossenschaft Faircoop investierte. Er glaubt so sehr an das Projekt, dass er mit anderen Landwirten in den Supermärkten dafür warb. „Meine Frau ist auch ein paar Mal mitgegangen. Für einen Landwirt wie mich ist es nicht so einfach, sich den Verbrauchern zu stellen, inmitten meiner Kühe fühle ich mich wohler. (lacht) Es war eine schöne Erfahrung, über das Projekt und unseren Ansatz zu sprechen und zu erläutern, dass dank Fairebel unsere Milch zu einem angemessenen Preis verkauft wird. Und dass das ausgegebene Geld uns zugutekommt! Sechzig Prozent der Leute, mit denen ich in den b Supermärkten sprach, waren anschließend überzeugt. Und das ist doch ein schönes Ergebnis.“ Hier endet das Engagement von Bart De Koker aber nicht. Jedes Jahr, wenn die Dividenden der Genossenschaftausgeschüttet werden, beschließt er, das Geld dort zu belassen und so seine Investition zu erhöhen. „Ich weiß, dass mein Geld einer guten Sache dient“, betont er. „Ein solches Projekt kann nicht scheitern. Für Landwirte wie mich ist das eine enorme Ermutigung. Neben meiner tiefen Überzeugung von diesem Projekt finde ich auch großartig, was Fairebel nach außen für uns tut. Man muss Europa und unsere  Politiker davon überzeugen, dass die Milchpolitik sich ändern muss. Und inmitten dieser Debatte zeigt Fairebel, dass ein anderer Weg möglich ist. Angemessen und gerecht. Wobei jeder auf seine Kosten kommt.“

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